top of page
Bericht zum Ausflug der Trachtenwarte zur Weberei Höfer

Am 25. Oktober 2017 machten sich bei sonnigem Herbstwetter auf Einladung von Gautrachtenwartin Leni Sappl mit dem Bus über 40 interessierte Trachtlerinnen und auch ein Trachtler auf den Weg an den Chiemsee, um sich über die Weberei Höfer zu informieren.

Der Ausflug war überschattet vom plötzlichen, tragischen Tod von Christian Wiedenbauer, unserem Inventarverwalter und 1. Vorstand der Schloßbergler Harmating, dem wir im gemeinsamen Gebet während der Busfahrt gedachten.

Der junge Geschäftsführer des Traditionsunternehmens Jakob Höfer empfing uns im Firmenhof und freute sich sichtlich über die große Teilnehmerzahl und das rege Interesse der Teilnehmerinnen. Charmant und kompetent führte er uns aufgeteilt auf zwei Gruppen in die 65-jährige Firmengeschichte der Familie Höfer in Breitbrunn am Chiemsee ein und erklärte genau , woher die kleine Weberei welche Rohstoffe bezieht, wie und wo sie weiterverarbeitet werden, damit der Familienbetrieb mit hochwertigen Garnen aus Wolle und Leinen edle Stoffe herstellen kann. Dabei legt Jakob Höfer mit seinem Team großen Wert darauf, dass die Weiterverarbeitung vom Färben bis hin zur Veredelung regional, also innerhalb Bayerns geschieht. In seinem Vortrag merkte man ihm seine große Freude an, die er an dem Material Wolle und ihren Vorzügen empfindet: Wolle sei ein nachwachsender Rohstoff mit hervorragenden Komforteigenschaften, den schon unsere Vorfahren zu schätzen wussten und die sich durch den Einsatz von modernen Produktionstechniken wie z.B. der Beimischung eines geringen Anteils von elastischen Fasern noch weiter verbessern ließe.

Anhand eines Modells zeigte Jakob Höfer die Funktionsweise der Webstühle, insbesondere auch die Technik der Jaquardweberei, mit der die Weberei Höfer feinste Brokatstoffe für Dirndl und Tracht produziert. Anschließend führte er uns durch die Produktionsräume mit den vier Webstühlen und wir staunten nicht schlecht wie schnell und exakt die computergesteuerten Maschinen die Fäden zu einem fein gemusterten Gewebe werden ließen. Die Muster, verriet Höfer, stammen z.T. aus alten Musterbüchern oder aber werden neu von ihm und seiner Frau entworfen.

Die Begeisterung mit der der sympathische Geschäftsführer uns seine Firma vorstellte, die neben Schneidereien und Stoffgeschäften auch namhafte Dirndl- und Trachtenmarken beliefert, steckte uns freilich an und wir konnten es kaum mehr erwarten, auch den Stoffhandel im nur wenige Kilometer entfernten Prien zu besuchen. Im Lagerverkauf nahmen sich die versierten Verkäuferinnen glücklicherweise noch viel Zeit, um uns ausgiebig zu beraten und Stoffe für Dirndl und Rock zuzuschneiden oder um uns einfach nur staunen zu lassen über die Vielfalt der schönen, hochwertigen Stoffe.

Zum Abschluss unseres Ausflugs kehrten wir nach kurzer Fahrt im bekannten Gasthof Hirzinger in Söllhuben ein und ließen uns die bayerischen Schmankerl in den Gewölben des ehemaligen Roßstalls der früheren Post- und Tafernwirtschaft recht gut schmecken.

Gut gestärkt, nicht nur mit Speis und Trank, sondern auch mit vielen Informationen, guten Gesprächen und einer großen Portion Inspiration für neue Dirndlgwander ging es am Nachmittag wieder zurück in den Loisachgau! Ein rundum gelungener Ausflug!

Johanna Kirschenhofer

bottom of page