
Aktuelles im Loisachgau
Herbsthoagart Würmseer Seeshaupt - St. Heinrich
Herbsthoagart Würmseer Seeshaupt - St. Heinrich
Der Trachtenverein Würmseer Seeshaupt - St. Heinrich veranstalten am 30.09.2023 einen Herbsthoagart und würden sich über zahlreichen Besuch freuen.

Katrin Bernwieser
Ehrung der Bayerischen Trachtenjugend in Gold
Ehrung der Bayerischen Trachtenjugend in Gold
Im Rahmen des Jahresabschlussfestes des Trachtenvereins „Georgenstoana“ Baierbrunn konnte Thomas Händl mit dem Ehrenzeichen der Bayerischen Trachtenjugend in Gold ausgezeichnet werden. Thomas war von 2004 bis 2022 im Verein stark in der Jugendarbeit engagiert als Jugendleiter und zuletzt als 1. Vorplattler. Besonders sei hier die Motivation und Organisation der alle fünf Jahre stattfinden Baierbrunner Maimusi zu nennen, die für einen wesentlichen Zusammenhalt der jungen Vereinsmitglieder geführt hat. Zudem organisierte Thomas mehrere Jugendausflüge, war mitverantwortlich beim Gaufest 2018 und übernahm auch die Organisation der Kirchendekoration für Weihnachten, Ostern, Fronleichnam, usw. Auch für die Durchführung von vielen Veranstaltungen wie Weihnachtsfeier und Theaterspiel wurde mit einer starken Beteiligung der Vereinsjugend durch Thomas gefördert.

Andreas Wachs
Gaujugendgruppe am Gäubodenfest
Gaujugendgruppe am Gäubodenfest
„Mia fahrn heid auf´s Gäubodenfest!“ hieß es am 16. August für 37 Madln und Buam sowie 9 Betreuer aus dem Loisachgau.
Seit knapp 15 Jahren besucht die Gaujugendgruppe des Loisachtaler Gauverbandes das Gäubodenfest in Straubing und zeigt auf der historischen Bühne auf der Ostbayernschau wie man im Loisachgau plattlt, tanzt und musiziert. Auch dieses Jahr fanden sich wieder hochmotivierte Nachwuchstrachtler aus den Vereinen Antdorf, Bad Heilbrunn, Benediktbeuern, Bichl, Harmating, Königsdorf, Maxkron, Penzberg, Seeshaupt und Sindelsdorf zusammen und fuhren gemeinsam nach Straubing.
War es am ersten Tag mit einer Schnitzeljagd durch Straubing, sowie einer Stadtturmführung noch relativ entspannt, wurde es an den beiden folgenden Tagen dafür um so anstrengender. Insgesamt fünf Mal führte die Gaujugendgruppen ein knapp einstündiges Programm auf. Neben Plattlern und Volkstänzen wurde dabei auch der Loisachgau, sowie unsere Tracht dem zahlreichen Publikum nähergebracht. Die Pausen dazwischen wurden mit diversen Fahrgeschäften und dem Besuch der Ostbayernschau gefüllt.
Nach drei kräftezerrenden Tagen bei hochsommerlichen Temperaturen in Niederbayern waren alle froh, dass sie nach einer von Verspätungen geprägten Zugfahrt wieder oberbayerischen Boden unter den Füßen hatten. Jedoch freuen sich die Jugendlichen jetzt schon auf 2024, wenn es wieder heißt „Mia fahrn heid auf´s Gäubodenfest!“.
Ein besonderer Dank gilt Rainer Franz für die Organisation, sowie dem Ehepaar Hofbauer für´s ausgiebige Frühstück. Ein weiter Dank gilt den Betreuern, sowie unserem Musikanten Schorschi Kramer für´s schneidige aufspielen.

Andal Huber
Ehrung 50 Jahre Aktive Mitgliedschaft Richard Händl
Ehrung 50 Jahre Aktive Mitgliedschaft Richard Händl
Am Samstag 17.06.2023 fand der Festabend der "Veiglbergler" Neufahrn anlässlich des 88-jährigen Gründungsjubiläums statt. In diesem Rahmen wurde Richard Händl vom Loisachtaler Gauverband für 50 Jahre Mitgliedschaft im Verein geehrt. Richard war in seiner Zeit bei den Veiglberglern 3 Jahre lang 2. Vorplattler und 12 Jahre lang Jugendvertreter. Seit langer Zeit ist Richard in Baierbrunn daheim und beim Trachtenverein „Georgenstoana“ 1. Vorstand des Vereins. Im Loisachtaler Gauverband war er von 1980 bis 1983 Gaujugendleiter und seit Herbst 2022 hat er das Amt des Gaustandartenträgers übernommen. 1.Gauvorstand Josef Ponholzer und 1. Vorstand der „Veiglbergler“ Josef Müller bedankten sich für seinen aktiven Einsatz und sein Engagement.

Theresa Heinrizi
Gaujugendtag in Antdorf
Gaujugendtag in Antdorf
„Begeisterung“ war die Kernbotschaft der kurzweiligen und auf die Trachtenjugend wunderbar abgestimmten Predigt von Pater Nikolaj Dorner anlässlich des Gaujugendtages des Loisachtaler Gauverbands am 27. Mai in Antdorf. Und die Madln und Buam waren begeistert! Von der schönen Andacht, welche von den Hechenrieder Buam musikalisch umrahmt wurde, von der bis auf den letzten Sitzplatz gefüllten Festhalle, von dem herrlichen Wetter und von dem bärigen und abwechslungsreichen Gaujugendtag der „Waxnstoana“ Antdorf. Dieser wurde im Rahmen der Antdorfer Festtage anlässlich des 25jährigen Bestehen des Brauchtumsverein und Trommlerzug Antdorf abgehalten.
Bereits gegen 9 Uhr trafen die ersten Vereine mit Ihren Nachwuchstrachtlern in Antdorf ein. Nach einer feierlichen Andacht begannen die ersten Kinder- und Jugendgruppen bereits mit ihren Ehrtänzen, Vergelt´s Gott dabei an Franz Veitinger, Erhard Hauptenbuchner und Stefan Funk für´s schneidige Aufspielen. Für die anderen ging es zu den 6 Spielstationen, welche im Dorf verteilt waren. Maßkrugschieben, Enten schätzen, Bildermemory mit Laptop und Beamer, Wäschewerfen, Zaunbauen und Zielspritzen bei der Feuerwehr standen dabei auf dem Programm. Gut 500 Kinder und Jugendliche aus den 25 Loisachgauvereinen und dem Patenverein „Stoaröserl“ aus Obersöchering erfreuten sich an diesem abwechslungsreichen Programm. Ein besonderer Dank gilt dabei Marietta Pfluger für die perfekte Planung und Organisation des Tagesablaufens und der Spielstationen.
Den Höhepunkt des Gaujugendtages stellte dann der Festzug dar. Angeführt von den Antdorfer Trommlern und der Musikkapelle Habach führte dieser durch die Antdorfer Straßen zum Eisstockplatz am Trachtenheim. Dort formierten sich die Madln und Buam zu einem gemeinsamen Auftanz in 4 Tanzkreisen. Den Zuschauern bot sich dabei ein überwältigendes Bild – 500 Kinder und Jugendliche in ihren jeweiligen Vereinstrachten führten den Auftanz mit Bravour aus. Vergelt´s Gott dabei an die Habacher Musikkapelle für die musikalische Umrahmung dieses über 20-minütige Spektakel. Nach dem anschließenden Rückmarsch zur Festhalle fand die Siegerehrung statt. Den 1. Platz belegte dabei die Jugendgruppe der „Loisachtaler“ Maxkron, die sich über einen „Banzen Spezi“ freuen durften. Aber auch für alle anderen Madln und Buam gab es einen kleinen Preis – ein Erinnerungskrügerl an diesen selten schönen Gaujugendtag in Antdorf.
Vergelt´s Gott an alle Helferinnen und Helfer sowie dem BVT Antdorf, die zu diesem bärigen Gaujugendtag beigetragen haben.
Denn was soll man sagen… die Madln und Buam waren begeistert!

Andal Huber
Ehrengauvorstand Franz Sappl feiert 100. Geburtstag
Ehrengauvorstand Franz Sappl feiert 100. Geburtstag
Franz Sappl feiert 100 Geburtstag. Den besonderen Ehrentag zum 100 Geburstag konnte kürzlich Franz Sappl, Ehrengauvorstand vom Loisachtaler Gauverband begehen. 1953 wurde Franz Sappl mit 30 Jahren zum damals jüngsten Gauvorstand innerhalb der Vereinigten Bayerischen Trachtenverbände gewählt. Dieses Amt hatte er 27 Jahre inne, und übernahm dann als Gauehrenvorstand für weitere 12 Jahre das Amt des Gaupressewartes im Loisachgau. Vor allem seine Berichte über Brauchtum und Handwerk und auch so manch kritischen Beitrag über aktuelle Zeitgeschehnisse konnte man im Heimat- und Trachtenboten lesen. Zu seinem Ehrentag gratulierten der Loisachgau mit 1. Gauvorstand Sepp Ponholzer und die drei Trachtenvereine „Alpenrose“ Königsdorf, „Edelweiß“ Bad Tölz und „Hirschbachtaler“ Lenggries in denen Franz sei langen Jahren Mitglied ist. Die Musikapelle Bad Heilbrunn spielte für den Jubilar und den weiteren Bewohnern im Seniorenheim, in dem Franz seit kurzer Zeit lebt, schneidig auf. Wir wünschen Franz Sappl vor allem Gesundheit und danken ihm für seine großen Verdienste für den Loisachtaler Gauverband und der Trachtensache.

Andreas Wachs
Ausflug der Loisachgau-Trachtenwartinnen zu Fahnen Jaeschke und Plissee Andrea Schatz am 26. April 2023
Ausflug der Loisachgau-Trachtenwartinnen zu Fahnen Jaeschke und Plissee Andrea Schatz am 26. April 2023
Auf dem Programm des jährlichen Trachtenwartinnen-Ausflugs, zu dem Leni Sappl und Tanja Leitner vom Sachgebiet „Trachtenpflege und Trachtenforschung“ geladen hatten, standen heuer zwei Betriebe, die jeweils noch eine selten gewordene Handwerkskunst beherrschen.
Zunächst steuerten die Trachtlerinnen des Loisachgaus die Fahnenstickerei Jaeschke & Zwislsperger in Engelsberg im nördlichen Landkreis Traunstein an. Dort führte Firmenchefin Carmen Zwislsperger durch die 1978 von ihrer Mutter Annemarie Jaeschke gegründete Kunst- und Fahnenstickerei und zeigte den Teilnehmerinnen Schritt für Schritt wie eine neue Fahne entsteht, aber auch wie eine alte Fahne oder sakrale Gewänder restauriert oder konserviert werden können. Bei dem Rundgang durch den traditionellen Handwerksbetrieb, der auch „Textilgestalter im Handwerk im Bereich Stickerei“ ausbildet, konnte man den angestellten Stickerinnen jeweils über die Schulter schauen und Fragen zu den verwendeten Materialien und Sticktechniken stellen. Besonders beeindruckt zeigten sich die Trachtlerinnen sowohl von der handgeführten Maschinenstickerei, bei dem mit einer großen Portion Gefühl die Stichbreite mit einem Hebel während des Nähens eingestellt wird, als auch von der Nadelmalerei, die viel Geduld und Fingerspitzengefühl für die feinen Farbschattierungen von den Stickerinnen erfordert. Bei der interessanten Führung wurde deutlich, dass in den rund 365 Arbeitsstunden für eine neue Fahne auch jede Menge Herzblut steckt. Die Firmenchefin begleitet den Verein von Anfang an persönlich und macht u.a. einen Vorortbesuch für die Motivsuche und stimmt die Motivgestaltung eng mit dem Auftraggeber ab. Schließlich soll der Verein - so Carmen Zwislsperger - am Ende einen „Repräsentationsgegenstand, hinter dem man mit Stolz hergeht“ erhalten.
Nach einem Mittagessen hoch über Wasserburg am Inn fuhr die kleine Gruppe weiter nach Rechtmehring zum Betrieb „Plissee is schee“ von Andrea Schatz, der in einem 300 Jahre alten Bauernhof untergebracht ist. Das Gewölbe der Werkstatt beherbergt einen kostenbaren Schatz an unterschiedlichsten Papierformen mit denen Stoffe kunstvoll in Falten gelegt werden können. Die zickzackförmigen, festen Papierschablonen, die unterschiedlichste Faltenformen und -muster ermöglichen, werden heutzutage nicht mehr hergestellt. Die Harfenistin und Trachtenliebhaberin Andrea Schatz bewahrte die zum Teil über 100 Jahre alten Spezialformen vor der Entsorgung als 2004 eine Münchner Werkstatt aufgelöst wurde und legte damit den Grundstock für ihre eigene Firma. Gekleidet in selbstgenähtem Mieder und selbstverständlich handgemachtem Plisseerock, erklärte uns Andrea Schatz anschaulich wie aus dem glatten, vorgesäumten Stoff aus Mischfasern stehende, konische, liegende oder Keller-Falten entstehen. Dazu wird der Stoff sorgsam in die dampfdurchlässige, diffusionsoffene Papierschablone gelegt, mit Plissiereisen beschwert und dann aufgerollt und bedampft. Je nach Muster arbeitet man dabei am besten zu zweit oder auch zu viert, wenn das Muster besonders aufwändig und kompliziert ist. Die Sorge, dass die Falten nicht Bestand haben, z.B. durch das Tragen an sich oder das Waschen, konnte uns Andrea Schatz nehmen: nach Möglichkeit verwendet man zum Plissieren Mischgewebe, die die Falten wesentlich besser halten als reine Naturfasern. Plissee darf grundsätzlich bei niedriger Temperatur gewaschen werden, ohne die Form zu verlieren. Auch die Sorge der Damen, dass ein Rock mit Plisseefalten „recht aufträgt“, teilt Andrea Schatz nicht, denn Plissee „fällt ganz glatt an der Figur hinunter“. Plissees wurden, so weiß die Stoffkünstlerin, schon bei den alten Ägyptern vor 2000 Jahren getragen, im Mittelalter waren Krägen und Volants beliebt und später fand Plissee auch bei Trachten Verwendung. Mit ihrer Werkstatt lässt Andrea Schatz die alte, kaum mehr ausgeübte Kunst des Plissierens wieder aufleben. Die fein gefalteten Stoffe werden für Tücher, Borten, Blusen, Röcke, Kleider und Kostüme verwendet. Neben den Privatkunden zählt Schatz auch Schneider, Brautmoden, Gardevereine, Designer und Modefirmen weit über Bayern hinaus zu ihren Kunden. Übrigens: auch das Nürnberger Christkind trägt Flügel aus der kleinen Manufaktur! Die Trachtlerinnen des Loisachgaus waren begeistert von der Faltenvielfalt und gingen beinahe alle mit einem handplissierten, zarten Halstüchlein aus der Werkstatt „Plissee is schee“ nach Hause.

Johanna Kirschenhofer