Loisachgau auf der „Granda Parata“ in Rom zu Ehren der Patrona Bavaria
„I bin no nia so stoiz gwesen a Trachtler zum sei!“ diese Aussage beschreibt wohl am besten was die ca. 60 Trachtlerinnen und Trachtler aus dem Loisachgau an der Granda Parata in Rom anlässlich des 100jährigen Jubiläums der Patrona Bavaria gefühlt haben. Die Straßen mit Menschenmassen gesäumt, der Himmel in unseren Farben Weiß und Blau und den Blick auf den Petersdom gerichtet marschierten die Loisachgautrachtler voller Stolz zu Ehren unserer Schutzpatronin Bayerns durch Rom. Ein unvergessliches Erlebnis!Bereits am Abend des Christi Himmelfahrt Tages ging es für die Trachtlerinnen und Trachtler aus dem Loisachgau von Wolfratshausen über Sindelsdorf und Mittenwald Richtung Rom. Die fast 13stündige Reise verkürzte man sich mit dem ein oder anderen Bierchen, mit Brotzeit und natürlich auch, wenn auch etwas unbequem, mit ein bisschen Schlaf im Bus. Nach der Ankunft am Freitagvormittag und dem anschließenden Zimmerbezug brachen die einen zu einer kleinen Stärkung auf in die Stadt während die anderen die Zeit bis zu nächsten Abfahrt für ein kurzes Schäferstündchen nutzten. In Festtracht gekleidet ging es dann mit dem Bus zum Petersplatz und zur Aufstellung für den Kirchenzug. Angeführt von der Gaustandarte zogen die Loisachtaler Trachtler gemeinsam mit Musikkapellen und Spielmannszügen über den Petersplatz, hinein in die größte und bedeutendste Basilika der Welt – die Basilica Sancti Petri in Vaticano - den Petersdom. Nach der Begrüßung durch Kardinal Angelo Comastri – Erzpriester und Generalvikar des Papstes zelebrierte Dr. Franz Xaver Brandmayr - Rektor des Päpstlichen
Instituts Collegio Teutonico di Santa Maria dell’Anima und zugleich Rektor der Bruderschaft Santa Maria dell’Anima die Heilige Messe am „Cathedra-Altar“. Wohlgemerkt, dieser Bereich ist für „normale“ Touristen nicht zugänglich. In Baierbrunn ist es der Brauch, dass ein Verein der ein großes Fest ausrichtet in diesem Jahr die Osterkerze stiftet. Und so nutzen die Baierbrunner Trachtler, welche 2018 das Loisachgaufest ausrichten, diese besondere Messe um eine Marien- und eine Osterkerze weihen zu lassen. Am Abend dieses ereignisreichen Tages waren alle Mitwirkenden zur „Pasta Party“ eingeladen, dabei gab es ein reichhaltiges Menü und musikalische Unterhaltung durch die anwesenden Musikkapellen. Unsere Trachtler ließen es sich natürlich nicht nehmen und gaben ein paar Plattler zum Besten.
Gestärkt vom Frühstück im Hotel machte man sich mit dem Bus wieder auf Richtung Vatikan. Dort besuchte man den Deutschen Friedhof am Petersdom, im Anschluss führte uns Andreas Reiser aus Mittenwald mit seinem Fachwissen durch Rom. Nach der Stadtführung ging es zum Umziehen wieder zurück ins Hotel bevor man sich an der Engelsburg zur Granda Parata aufstellte. Diese „Große Parade“ zur Ehren der Patrona Bavaria war ein Höhepunkt der Romfahrt. Sie führte durch die Straßen Roms und dann auf der „Via della Conciliczione“ gerade aus auf den Petersdom zu. Das Gefühl welches die Trachtlerinnen und Trachtler bei diesen Festzug verspürten ist nicht in Worte zu fassen. Die Straßen mit Touristen aus aller Welt gesäumt, die Kameras und Smartphones auf einen gerichtet, voll Stolz darauf Trachtler zu sein und diesen hier in Hauptstadt des Christentums zu präsentieren, marschierten die Teilnehmer auf den Petersplatz –„mehra G´fui gehd nimma!“ Im Anschluss gaben die Musikkapellen und Spielmannszüge ein Standkonzert bei dem auch die Bayernhymne gespielt wurde. Trotz der hochsommerlichen Temperaturen hatten hier wohl alle Mitwirkenden der Parade eine Gänsehaut und auch so manches Auge blieb nicht trocken. Immer noch überwältigt von dem an diesem Tag erlebten, ließ man den Tag dann bei einem gemeinsamen Abendessen ausklingen.
Einen weiteren Höhepunkt der Romfahrt erlebten die Loisachgauer beim Angelus Gebet am Sonntagmittag. Dort stand er dann, unser Heiliger Vater - Papst Franziskus, in echt, am Fenster seinen Arbeitszimmers und sprach das Angelus Gebet zu uns. Als im Anschluss an das Gebet der Papst die Trachtler und Musiker aus Bayern begrüßte setzten die Musikkapellen ein und man sang gemeinsam das wohl bekannteste Kirchenlied - den Großen Gott, ein weiterer sehr ergreifender Augenblick der Romfahrt.
Mit zahlreichen wunderbaren Eindrücken, Gefühlen und Gedanken an die letzten drei Tage trat man am frühen Sonntagnachmittag die Heimreise an. Und war froh als man gegen 3 Uhr am Montagmorgen wieder bayerischen Boden unter den Füßen hatte.
Noch lange werden die sich Trachtlerinnen und Trachtler an diese besondere und einzigartige Fahrt erinnern… „… no nia so stoiz gwesen a Trachtler zum sei!“
Andal Huber
1. Gaujugendleiter
Fotos: Hias Krinner, Bad Tölz